Straumann® BLT – Bone Level Tapered ø 2,9 mm (das „SmallOne“)

Anwendung des Straumann® BLT Ø 2,9 mm Implantats in der ästhetischen Zone

Ein klinischer Fallbericht von Wiebe Derksen, Niederlande

Das in diesem Fallbericht beschriebene Restaurationsdesign garantiert eine biokompatible transmukosale Zone und verhindert Zementüberschüsse. Dank des asymmetrischen Variobase® Sekundärteils und dieses biokompatiblen Restaurationsdesigns wird der Knochenumbau reduziert (Abb. 19). Der neue Implantatdurchmesser gibt uns Zahnärzten die Möglichkeit, unseren Patienten selbst auf engem Raum klinisch akzeptable Implantatversorgungen anzubieten (Abb. 20).

Autor: Wiebe D.C. Derksen

Wiebe D.C. Derksen


Abgeschlossenes Zahnmedizin-Studium (Cum Laude) an der Universität Groningen 2010. Im Jahr 2012 begann er seinen PhD am ACTA (Akademisches Zentrum für Zahnheilkunde Amsterdam) zum Thema Digitalisierung in der dentalen Implantologie. 2015 schloss er das dreijährige Postgraduiertenprogramm „Orale Implantologie und Implantatprothetik“ am ACTA ab. Er ist Co-Autor des aktuellen 5. ITI Consensus Review über computergesteuerte Chirurgie, Vorsitzender der niederländischen Gesellschaft junger Implantologen, Herausgeber der zahnmedizinischen Fachzeitschrift Quality Practice, erhielt 2013 ein ITI-Stipendium für klinische Forschung und wurde 2015 ein ITI-Fellow. Sein aktuelles Fachwissen und seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf Guided Surgery, intraorales Scannen, die Auswahl von Sekundärteilen, CADCAM und chairside durchgeführte Implantatversorgungen.

Verwandte Produkte

Ausgangslage

Ein 21-jähriger Patient stellte sich mit fehlendem Zahn 31 nach einem früheren Trauma vor. Das klinische Diastema betrug nur 4,5 mm, während es auf Knochenniveau ein Platzangebot von 5,5 mm gab (Abb. 1, 2).

Behandlungsplanung

Aus dem CT-Bild ergab sich eine ausreichende Knochenbreite für eine Implantatinsertion ohne vorherige Knochenaugmentation (Abb. 3). Da die Anatomie des darunterliegenden Knochens jedoch zu einer Angulation des Implantats nach bukkal führen würde, war ein bukkaler Schraubenzugangskanal oder eine zementierte Versorgung unvermeidlich. Abbildung 4 zeigt die klinische Situation direkt vor der Implantatchirurgie.

Chirurgisches Verfahren

Nach der Gabe eines Lokalanästhetikums wurde ein kleiner Kieferkammschnitt – ohne Entlastungsinzisionen – durchgeführt. Die Knochenkavität wurde mit dem neuen 1,6-mm-Nadelbohrer vorbereitet und mit dem 2,2-mm-Pilotbohrer fertiggestellt (Abb. 5, 6). Da der Knochen weich war, wurde kein Profilbohrer oder Gewindeschneider verwendet. Im Knochenfach wurde die Knochenkavität angelegt. Das künftige Implantatbett war von nativem Knochen umgeben, obwohl eine leichte Veränderung der bukkalen Kontur erkennbar war (Abb. 7). Ein Straumann® BLT SC 2,9 mm/12 mm SLActive® Implantat wurde ausgewählt und in der richtigen bukkalen Ausrichtung inseriert (Abb. 8-10). Obwohl das Implantat von Knochen umgeben war, wurde aufgrund der abgefallenen Kontur beschlossen, die bukkale Kontur zu augmentieren (Abb. 11). Angesichts der Form der Unterkieferschneidezähne und des begrenzten Platzangebots wurde vom Hersteller ein spezieller asymmetrischer, zweiteiliger Gingivaformer entworfen und entsprechend eingesetzt (Abb. 12, 13). Nachdem das Sekundärteil eingesetzt worden war, wurde die bukkale Kontur mit einem langsam resorbierenden DBBM-Transplantat augmentiert (Abb. 14). Der Operationssitus wurde mit zwei Einzelknopfnähten (Polypropylen 6-0) verschlossen. Direkt nach dem Eingriff wurde eine periapikale Röntgenaufnahme angefertigt, um die Implantatposition zu überprüfen (Abb. 15).

Prothetisches Verfahren

Drei Monate nach der Implantatinsertion zeigte das Implantat eine gute Osseointegration. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine herkömmliche Abformung mit offenem Löffel durchgeführt (Abb. 16). Aufgrund der Angulation des Implantats nach bukkal wurde beschlossen, eine auf einem 2-mm-Variobase® Sekundärteil befestigte verschraubte Zirkondioxid-Kappe mit einem adhäsiv befestigten Lithium-Disilikat-Veneer herzustellen (Abb. 17, 18).