Weniger Plaqueansammlung um Zirkondioxidoberflächen im Vergleich zu Titanoberflächen
Ein wichtiger Faktor für den langfristigen Implantationserfolg.
Biofilmbildung und daraus resultierende periimplantäre Infektionen sind ein grosses Problem bei frühen und späten Implantatverlusten. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass sich die Art des Implantatmaterials auf die Biofilm- und Plaquebildung auswirken kann. Ziel der vorliegenden Studie, die vor Kurzem im Journal of Periodontology veröffentlicht wurde, war es, die Biofilmbildung bei Zirkondioxid- und Titanimplantatoberflächen zu vergleichen.
Statistisch signifikante Biofilmreduktion
Ein aus drei Spezies bestehender Biofilm und humane Plaqueproben wurden auf Scheiben aus Zirkondioxid und Titan Grade 4 aufgetragen und nach 72-stündiger Inkubation in einer anaeroben Kammer bewertet. Die Referenzstämme für den periimplantitisbezogenen, aus drei Spezies bestehenden Biofilm bestanden aus Streptococcus sanguinis (einem frühen Besiedler, der Vorbedingungen für die Adhäsion parodontaler Pathogene schafft), Porphyromonas gingivalis (einem parodontalen Pathogen, das periimplantäre Mukositis und Periimplantitis verursachen kann) und Fusobacterium nucleatum (einem nekrotisierenden Pathogen, das mit Periimplantitis-Infektionen und einer gesteigerten pathogenen Biofilmbildung im Zusammenhang steht). Die humanen Plaque-Biofilmproben wurden vier Patienten mit einem Plaqueindex von 1 und höher entnommen. Nach 72-stündiger Inkubation in einer anaeroben Kammer wurden Dicke, Masse und Metabolismus des Biofilms untersucht. Interessanterweise wurde eine statistisch signifikant geringere Biofilmbildung um Zirkondioxidoberflächen im Vergleich zu Titanoberflächen festgestellt. Zirkondioxid zeigte im Vergleich zu Titanscheiben eine statistisch signifikante Abnahme der Biofilmdicke (Abb. 1a); eine Analyse der optischen Dichte der humanen Plaque zeigte eine statistisch signifikante Abnahme der humanen Biofilmmasse auf Zirkondioxid im Vergleich zu Titan. Darüber hinaus wurde bei Zirkondioxid ein statistisch signifikanter Rückgang der Plaquedicke festgestellt (Abb. 1b).
Schlussfolgerung der Autoren
„... möglicherweise sind nicht nur die Oberflächenrauigkeit oder die Oberflächenhydrophilie wichtige Faktoren für die Biofilmbildung, sondern auch die Materialzusammensetzung – Metalle im Gegensatz zu Keramiken –, was auf eine verringerte Disposition für periimplantäre Plaquebildung und darauf folgende potenzielle periimplantäre Infektionen auf Zirkondioxid- gegenüber Titanimplantatoberflächen hindeutet.“ Weitere In-vivo-Studien sind notwendig, um diese experimentellen In-vitro-Daten zu bestätigen. Die Studie liefert jedoch neue Erkenntnisse zur Biofilmbildung um verschiedene Dentalmaterialien.
Die ganze Studie mit allen Details finden Sie hier.
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