Die Suche nach den geeigneten Auswahlkriterien
Die Wahrnehmung der prothetischen Komplexität ist weitgehend mit dem Eindruck verbunden, dass „alle alles können“. Daher kann die Auswahl des richtigen Sekundärteils als recht schwierig empfunden werden, wenn es keinen eindeutigen Auswahlpfad gibt. Produkte wurden jedoch für spezielle klinische Situationen entwickelt, wobei einige Produkte von der Indikation her ähnlich sind, tatsächlich aber ganz unterschiedliche Funktionen und Vorteile haben. Straumann hat dieses Problem untersucht, um den Auswahlprozess in der täglichen Praxis zu unterstützen und zu verbessern. Wir sind überzeugt, dass die Identifizierung des richtigen Produkts eigentlich ganz einfach ist, wenn die richtigen Auswahlkriterien angewendet werden.
Grundannahme: Der Patient steht im Mittelpunkt!
Wir haben unsere Aufmerksamkeit wieder auf den Patienten gerichtet, da der Chirurg, der Zahnarzt und der Zahntechniker es in jedem Fall mit einem Patienten zu tun haben, dessen zahnmedizinisches Problem so präzise und professionell wie möglich gelöst werden muss. Dieser Patient benötigt kein Produkt, sondern eine restaurative Lösung für einen einzelnen Zahn, seine Brücke oder seinen zahnlosen Ober- oder Unterkiefer.
Identifizierung des richtigen Sekundärteils in nur zwei Schritten?
Ausgehend von diesen Überlegungen haben wir eine neue einfache Möglichkeit zur Auswahl des richtigen Sekundärteils eingeführt. Wir nennen sie einfach, weil dieser Ansatz auf einer klinischen Situation beruht und nur aus zwei Schritten besteht.
Schritt 1 – Auswahl des Typs
Implantat auf Knochen- oder Weichgewebeniveau | Einzelzahn, Brücke oder vollständiger Zahnbogen und je nach klinischer Situation oder Präferenz des Anwenders die prothetische Retentionsmethode: verschraubt oder zementiert bei Einzelzahn- und mehrgliedrigen Versorgungen | festsitzend oder herausnehmbar bei Vollprothesen.
Schritt 2 – Universallösungen gibt es nicht
Da nicht alle ähnlichen klinischen Situationen genau das gleiche Sekundärteil erfordern, wird der die Auswahl treffende Fachmann zu der Lösung geführt, wenn er ein paar Fragen zu den Präferenzen des Anwenders beantwortet, z. B. vollständig individualisiertes oder standardisiertes Sekundärteil | digitaler oder herkömmlicher Workflow | spezielle Situation des Patienten (ästhetische Bedürfnisse, verfügbares Budget usw.).